Ein Leben lang werde ich von Katzen begleitet, zugelaufen oder aus dem Tierschutz. Alle besonders, alle mit Charakter und alle einzigartig.
Trotzdem – das habe ich jetzt gelernt – gibt es einmal im Leben eine Begegnung, die anders ist. Und schwer zu beschreiben.
Flori (ehem. Marino) war so ein Geschenk des Universums. Er hat uns direkt ins Herz geschaut. Er hat uns angeschaut, als ob er sagen wollte, ich bin ein verzauberter Prinz und bei euch werde ich erlöst. Er hat mindestens acht Jahre auf der Straße gelebt, hat sich anscheinend bevorzugt von Pizza und Pommes ernährt, denn wenn es die bei uns gab, ist er regelrecht ausgeflippt …, aber natürlich war das jetzt tabu.
Denn er kam zu uns und schnell stellte sich heraus, dass er wie alle unsere Kater aus Spanien, die verflixte Zahnerkrankung hat, die unter dem Zahnfleisch schlimme Entzündungen und Löcher auslöst. Auch dieser Kleine hatte ziemlich Mundgeruch. Seine Nierenwerte waren im Grenzbereich, trotzdem mussten die Zähne raus, was sehr gut verheilte. Aber danach war Nierenfutter angesagt … und da kenne ich mich jetzt bestens aus, denn im Laufe der Zeit haben wir alles ausprobiert, was es auf dem Markt gibt. Engmaschig begleitet von unserem Tierarzt, der immer zu ihm nach Hause kam.
Natürlich war es über Weihnachten, als es ihm akut schlechter ging und wir ihn in die Tierklinik brachten. Nierenversagen. Im neuen Jahr 2022 konnten wir ihn mit nach Hause nehmen. Er hat überlebt, mit Blutdrucktabletten, Infusionen und SUC. Aber viel Hoffnung auf Besserung konnten uns die Tierärzte nicht machen.
Dann kam im Februar das einjährige Brüderpaar Mika und Nello zu uns und er hat es allen gezeigt. Der kleine Mika hat ihn gleich als Schmuse- und Spielpartner gewählt und Nello lernte, dass er körperlich zwar stärker ist, aber Flori das Sagen hat.
Die Werte blieben lange stabil, dreieinhalb Jahre wurden daraus, als es ihm in diesem Jahr ab Frühling langsam schlechter ging, Die CNI zehrte ihn langsam aus. Am 26. August durfte er zuhause im meinem Schoß erlöst werden.
Die Erkrankung ertrug er in aller Ruhe und Würde, war bis zum Schluß präsent und voller Zuneigung. Irgendwie hat es uns immer inniger verbunden.
Und umso tiefer ist jetzt das Loch, die Leere, die uns umgibt. Du warst mein Schatten, immer dabei, immer bei mir, auf mir, neben mir. Dein Köpfchen an meinem Hals, leise schnarchend, völlig hingegeben.
Wir vermissen Dich unendlich. Danke, dass Du bei uns warst.