Aktuell haben wir wieder einmal einige FIV-positiv getesteten Miezen in der Vermittlung. Was heißt das eigentlich, FIV positiv?

Unsere Katzen werden grundsätzlich getestet, bevor sie geimpft werden und ausreisefertig gemacht werden, und zwar auf FIV und Leukose. Während Leukose eine extrem ansteckende Krankheit ist, die sich sehr leicht von Katze zu Katze überträgt, verhält es sich mit FIV ein wenig anders.

Bei FIV („Felines Immundefizienz-Virus“, auch bekannt unter dem Namen "Katzen-AIDS", handelt es sich um eine weltweit verbreitete Virusinfektion, die durch das feline immunschwäche-Virus hervorgerufen wird. Sie ist ausschließlich für „katzenartige“ infektiös, so dass sich weder Menschen noch andere Tiere (außer Katzen) anstecken können. Sie ist der AIDS-Infektion des Menschen in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich.

Meist infizieren sich zumeist Kater bei Kämpfen durch Bisse. Dies führt dazu, dass Kater, v.a. unkastrierte Tiere, sehr viel häufiger infiziert sind als kastrierte männliche oder weibliche Katzen. Auch andere Körperflüssigkeiten sind eventuell infektiös, so dass auch eine Übertragung beim Deckakt, bei Bluttransfusionen, oder von der Kätzin auf ihre Welpen möglich (wenn auch sehr selten) ist. „Außerhalb der Katze“ ist das FIV-Virus nur Sekunden überlebensfähig, so dass eine Übertragung durch das gemeinsame Benutzen von Futter-/Wasser- und Liegeplätzen oder gegenseitiges Putzen normalerweise nicht zu Infektionen führt.

Das bedeutet, dass die Gefahr, dass sich kastrierte ältere Katzen eines Haushalts gegenseitig infizieren, nicht groß ist, es sei denn es handelt sich um „kleine Kampfkatzen“. Die Aufnahme einer FIV Katze in einem Mehrkatzenhaushalt muss also sehr gut überlegt werden, kann jedoch durchaus möglich sein.

Ein guter Überblick zu einem möglichen Krankheitsverlauf und viele weitere Informationen findet sich in Wikipedia (Krankheitsverlauf).

Zusammenfassend kann man sagen, dass die meisten natürlicherweise infizierten FIV-Katzen keine schweren klinischen Symptome zeigen und noch Jahre nach der Infektion ohne gesundheitliche Probleme leben können. Wir haben auch schon mehrmals erlebt, dass eine FIV Infektion nach einiger Zeit und perfekter Lebenssituation in einem eigenen Zuhause plötzlich nicht mehr nachweisbar war. Im Durchschnitt haben FIV-infizierte Katzen laut diverser Studien keine kürzere Lebensdauer. Sie können bei guter Haltung und Pflege ein hohes Lebensalter erreichen.

Aktuell haben wir den süßen Kater Ico in der Vermittlung. Der erwachsene Kater Niku, ein weiteres FIV positives Notfellchen, wird bald ebenfalls zur Vermittlung vorgestellt (sobald geklärt ist, wann er reisefähig ist).

image1Ivo ca. 9 Monate alt, FIV positiv

image2Niku ca. 5 Jahre alt, FIV positiv

Falls Sie sich die Adoption einer FIV positiven Katze vorstellen können, bitte sprechen Sie uns an. Oftmals haben wir einige FIV Miezen bei unseren Partner-Tierheimen in Pflege, die wir noch nicht auf unserer Homepage vorgestellt haben. Deswegen können wir, wenn wir Ihre/Eure individuellen Vorstellungen kennen, auch immer ein FIV positives Katzenpärchen finden, dass gut gemeinsam in ein neues Leben mit eigenem liebevollem Zuhause ziehen kann,

Für alle – für die Miezen und für uns Tierschützer – ist es immer eine ganz besondere Freude, wenn wir gerade für so eine Katze einen Weg in ein liebevolles eigenes Zuhause ebnen können.

Falls Sie/Ihr Erfahrung gesammelt habt mit FIV positiven Miezen als Familienmitgliedern, freuen wir uns sehr über Euren Erfahrungsbericht und veröffentlichen diesen gerne hier (oder auch sehr gerne unser Gästebuch nutzen).